Austritte bei der katholischen und evangelischen Kirche

Im Jahr 2015 sind mehr Katholiken denn je aus der Kirche ausgetreten. Wie die Deutsche Bischofskonferenz  bekanntgab, stieg die Zahl der Austritte binnen Jahresfrist um fast 22 Prozent auf nunmehr 218.000. Im Jahr 2012 waren gar nur 118.000 Austritte registriert worden. Die Zahl der Taufen blieb gegenüber dem Vorjahr mit etwa 165.000 fast gleich.  Mehr dazu in der Frankfurter Allgemeinen.  162.093 Katholiken kehrten 2016 ihrer Kirche den Rücken, 11 Prozent weniger als 2015. Zugleich sprudeln jedoch die Kirchensteuern weiter kräftig: Die 27 Bistümer nahmen die Rekordsumme von 6,146 Milliarden Euro ein.

In der evangelischen Kirche sieht es ähnlich aus. Ein Sprecher der EKD
stellt dies so dar: “Wer heute einer christlichen Kirche angehört, entscheidet dies in völliger Freiheit“, so ein Sprecher der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Diese “Freiheit” beanspruchten bis zum 31.12.2016 rund 21,92 Millionen Menschen für sich, die einer der 20 Gliedkirchen der EKD angehörten.

Das mit der “Freiheit” ist angesichts der Babytaufen und dem staatlich finanzierten konfessionellen Religionsunterricht und konfessionsgebundenen Schulen zwar etwas relativ. Trotzdem ist die absolute Zahl der evangelischen Kirchenmitglieder um knapp 350.000 Menschen gesunken. 2015 hatten die Landeskirchen noch rund 22,27 Millionen Mitglieder, litten aber auch in dem Jahr schon unter einem Verlust von 360.000 Menschen.

Wie der Tagesspiegel berichtete haben binnen eines Jahres mehr als 352.000 Menschen die Kirchen bewusst verlassen. Eingetreten sind dagegen nur rund 31.000. Im Gesamtsaldo, also auch durch Sterbefälle, verlor die evangelische Kirche mit rund 350.000 Gläubigen fast doppelt so viele Mitglieder wie die katholische. Diese verbuchte ein Minus von rund 180.000.

Eine Untersuchung der CVJM Hochschule zu Austrittsgründen ergab, dass der am häufigsten genannte Grund sei Entfremdung oder fehlende Bindung zur Kirche gewesen sei. Erst danach folgten Gründe wie Kirchensteuer, Kritik an rückständigen Positionen, Glaubenszweifel, persönliche Verletzungen und kirchliche Skandale.

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